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04.07.24 –
Im einzigartigen Konzerthaus Blaibach gaben sich seit seiner Entstehung vor 10 Jahren schon viele internationale Musikgrößen die Ehre. Nun war es jedoch ein Chor, der ausschließlich aus Hobbymusikerinnen und -musikern besteht: der 25-köpfige gemischte tschechisch-deutsche Chor „Zeleznorudsky smisený sbor“, Böhmisch Eisenstein.
Unter den Augen und Ohren der Kulturstaatsministerin Claudia Roth, des niederbayerischen Bundestagsabgeordneten Erhard Grundl, der Landtagsabgeordneten Mia Goller, der Bürgermeisterin von Blaibach, Monika Bergmann, und 180 Zuhörerinnen und Zuhörern gab der Chor unter der Leitung von Martin Cervenka und Begleitung der Pianistin Vera Mullerova ein einstündiges Konzert mit dem Titel „Tschechische Chormusik im Wandel der Zeit“.
Claudia Roth kam damit ihrem Versprechen nach, den engagierten Musikerinnen und Musikern aus Deutschland und Tschechien ihre Ehre zu erweisen: 2019 wurde diesem Chor von den Grünen Kreisverbänden aus Regen und Freyung-Grafenau der „Preis der Hoffnung und Verständigung“ verliehen.
Diese Auszeichnung hat eine lange Geschichte. Sie geht zurück bis ins Jahr 1994, auf eine grün-ökologische, bilaterale Regionalkonferenz, die damals in Prachatice/ Südböhmen stattfand.
„Die Kreisverbände der GRÜNEN Parteien in Böhmen und in Freyung-Grafenau wollen engagierte Menschen ehren, die nicht als PolitikerInnen im Mittelpunkt der Öffentlichkeit stehen, und die sich uneigennützig und dauerhaft für ein besseres Zusammenleben eingesetzt haben. Etwa alle zwei Jahre wurden je eine böhmische und eine bayerische Persönlichkeit gemeinsam mit dem ‚Preis der Hoffnung und Verständigung‘ ausgezeichnet. Dabei ist der gewürdigte Einsatz ökologischer, sozialer oder kultureller Art“, so Hans Madl-Deinhart, langjähriger Kreisvorstand der Landkreis-Grünen und Mitinitiator dieser völkerverständigenden Auszeichnung.
Gestiftet wurde diese Ehrung 1995, weil die Mitglieder der oben genannten politischen Gruppen unzufrieden waren mit den Fortschritten der Versöhnungspolitik der offiziellen nationalen Landesvertreter. Sie wollten aufzeigen, dass auf beiden Seiten der deutsch-tschechischen Grenze viele Menschen bereits gute Nachbarschaft, Zusammenarbeit und kulturellen Austausch pflegen.
Zu den seither etwa 25 Ausgezeichneten gehören unter anderem Alois Seidl aus Hinterschmiding (1995), Michael Haug aus Grafenau (1996), die Berufsschulen Waldkirchen und Sušice (1997), die Waldarbeitsschulen Laubau (Ruhpolding) und Vimperg/Südböhmen (1998), das Bildwerk Frauenau (2003) oder auch Alois Pavlicko, ehemaliger Leiter des NP-Sumava (CR) und Michael Liebl, Förderverein Ilztalbahn Freyung (2008) und mehrere Mittelschulen beidseits unserer Grenze.
Am Ende des Konzerts im viertschönsten Konzerthaus der Welt waren sich alle Anwesenden mit den Worten von Claudia Roth einig: „Würde in der Politik mehr gemeinsam gesungen als gegeneinander geschimpft, wäre vieles wesentlich einfacher…“.
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