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18.09.23 –
Waldkirchen. „Pflegepolitik aus der Praxis, für die Praxis“ hatte der Grünen-Landtagsabgeordnete Andreas Krahl als Thema für einen Vortrags- und Diskussionsabend im Bürgerhaus gewählt.
Der 34-jährige Referent, der aus Neufang bei Hintereben stammt, kann fundierte Kenntnisse zur Pflege-Thematik vorweisen – ist er doch ausgebildeter Gesundheits- und Krankenpfleger und in seiner Partei Sprecher für Pflegepolitik. Im Landtag gehört Krahl den Ausschüssen für Gesundheit und Pflege sowie dem Innenausschuss an.
Laut Krahl sei allein in Bayern mehr als ein Drittel der Bevölkerung 60 Jahre oder älter. Entsprechend hoch beziffere sich die Gruppe von Menschen, die aufgrund ihres Alters pflegebedürftig sind oder in nächster Zeit werden.
Noch immer übernehmen, so der Referent, in rund 72 Prozent der Fälle Familienangehörige die Pflege, darunter zu 92 Prozent Frauen. Für sie, die keine Lobby hätten, gelte es, eine Sozialversicherung zu schaffen. Damit hätten die Frauen u.a. Anspruch auf Urlaub.
Daneben sieht der Pflege-Experte eine wichtige Aufgabe in der Prävention: „Wie schaffen wir es, dass in Zukunft weniger Menschen pflegebedürftig werden?“ Hier müsse man wesentlich mehr darauf achten, dass es möglich wird, Alltagsaufgaben problemloser zu erfüllen, z.B. durch Barrierefreiheit.
„Aus meiner beruflichen Erfahrung als Gesundheits- und Krankenpfleger halte ich es für nicht vertretbar, dass die Versorgung von Patienten von einer Maschine übernommen wird“, leitete Andreas Krahl zum Bereich „Robotik in der Pflege“ über. Dabei brach der Referent aber auch eine Lanze für die zunehmende Digitalisierung im Pflegebereich. Diese sei durchaus hilfreich und vor allem für die professionelle Pflege wichtig.
In der anschließenden kurzen Diskussion kamen Aspekte wie die Verbesserung der Vereinbarkeit von häuslicher Pflege und Beruf und die mögliche Einführung einer Bürgerversicherung zur Sprache. Die Leitung der Diskussion lag bei Landtagskandidatin Jutta Koller aus Hauzenberg. Sie beschäftigt sich als Verwaltungsrätin der Krankenhausgesellschaft im Kreistag Passau mit dem Thema Pflege.
Ergänzend stellte Margarethe Aigner vom Kreiscaritasverband die EUTB (ergänzende unabhängige Teilhabeberatung) vor. Sie unterstützt Menschen mit Behinderung, von Behinderung bedrohte Menschen, aber auch deren Angehörige kostenlos in allen Fragen der Rehabilitation und Teilhabe (keine Rechtsberatung). Jeweils montags von 9 bis 10 Uhr bietet Margarethe Aigner im Waldkirchner Gesundheitszentrum eine offene Sprechstunde an.
Dem Vortragsabend vorangegangen war eine Führung durch das Gesundheitszentrum im ehemaligen Krankenhaus. Dabei ermöglichte Dr. Heidi Massinger-Biebl, die ärztliche Leiterin der Gynäkologie- und Onkologieabteilung, mit Johannes Halser, Leiter des Facharzt- und Beratungszentrums, und Marcus Plaschke, Geschäftsführer der Kliniken Wolfstein und des Facharztzentrums, einen Einblick in die Struktur des Gebäudes mit seinen 21 „Fachstellen“.
Organisiert wurde der Vortrag vom Kreisverband von Bündnis 90/die Grünen.
Quelle: Passauer Neue Presse vom 11.09.2023
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