Toni Schuberl tritt als Passauer Kreisrat zurück

07.09.19 –

Der Grüne lebt inzwischen im Landkreis Freyung-Grafenau – Landrat will er nicht werden

Von Tanja Rometta und Andreas Meyer

Passau/FRG. Seit 2014 sitzt er für die Grünen im Passauer Kreistag und im Verkehrsausschuss, wo er hartnäckig Themen wie den Flächenverbrauch im Landkreis oder die Nordtangente anprangert und dabei keine Diskussion scheut. Nun teilte Toni Schuberl in einer E-Mail an den Passauer Landrat mit, dass er sein Amt als Kreisrat niederlegen möchte – eine Konsequenz aus seinem Umzug in den Landkreis Freyung-Grafenau.

„Ich habe, wie Du wahrscheinlich weißt, einen alten Bauernhof am Brotjacklriegel in Daxstein saniert und wohne seit einiger Zeit dort“, schreibt Schuberl in einer E-Mail an Landrat Franz Meyer. „Mein Haus ist zwar nur zwölf Kilometer Luftlinie von meinem Elternhaus in Eging entfernt und ich kann von dort aus das Dreiburgenland und weite Teile unseres nördlichen Landkreises Passau überblicken. Doch Zenting, meine neue Heimatgemeinde, liegt bereits im Landkreis Freyung-Grafenau.“

Rechtlich gesehen wäre das, seit 2014 das Wahlgesetz geändert wurde, kein Grund, warum Schuberl nicht mehr Kreisrat in Passau bleiben könnte, hat er doch einen Nebenwohnsitz in Eging. Trotzdem wolle er sein Amt zum 30. September niederlegen, wie er schreibt. „Ich weiß, dass ich 2020 nicht mehr im Landkreis Passau antreten werde. Da ist es doch klüger, meinem Nachfolger das halbe Jahr Zeit zu geben, sich im Kreistag einzuarbeiten. Ihm bringt das mehr als mir – und der Fraktion personelle Kontinuität“, nennt Schuberl der PNP seine Beweggründe.

Schuberl indes fällt der Abschied aus dem Passauer Kreistag schwer, wie er sagt. „Weil es spannende Zeiten waren und wichtige Themen auch noch anstehen.“ Flächenverbrauch, Ilztalbahn, Naturschutzgebiete, Nordtangente – auch wenn die Diskussionen in den Kreistagsgremien oft sehr kontrovers waren, so habe man doch gemeinsam vieles erreicht. „Uns beide eint der Wunsch, das Beste für unsere Heimat zu bewirken“, heißt es in Schuberls E-Mail an Franz Meyer.

Dass ihn Schuberl in dem sehr persönlichen Brief über seine Entscheidung und die Beweggründe informiert hat, würdigt Meyer ausdrücklich. Die Entscheidung kann er nachvollziehen: Es sei „folgerichtig, dass sich die reale Lebenssituation nun auch im Mandat niederschlage“ und Schuberl als Bürger des Landkreises Freyung-Grafenau die Konsequenzen gezogen habe.

Ob sich Schuberl nun auch im Freyunger Kreistag engagiert? „Das muss ich mit den Grünen vor Ort besprechen, aber klar, ich bin ein politischer Mensch und werde mich in meiner Region sicher einbringen“, sagt er. „Als MdL sowieso, was darüber hinaus kommt, wird sich zeigen.“

Bei den Grünen im Landkreis Freyung-Grafenau ist unterdessen die Freude über den Wechsel Schuberls groß. „Wir sind natürlich sehr froh, so einen engagierten und kompetenten Mann nun in unseren Reihen zu haben“, sagt der Kreisvorsitzende Hans Madl-Deinhart. Für die kommende Kreistagswahl dürfe sich Schuberl einen Platz aussuchen, allerdings nur einen „geraden“. Die „ungeraden“ Plätze sind bei den Grünen für Frauen reserviert.

Spekulationen um eine mögliche Landratskandidatur in Freyung-Grafenau zerstreute Schuberl aber am Rande der Gründung des Perlesreuter Grünen-Ortsverbands. „Ich bin mit Leib und Seele Landtagsabgeordneter. Als Landrat werde ich deshalb nicht kandidieren“, sagte Schuberl.

Quelle: Passauer Neue Presse vom 07.09.2019

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