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21.11.21 –
Der derzeitige Hype um die Grünen ist auch im Landkreis FRG spürbar. Hier hat sich ein neuer Ortsverein gegründet, mit dem Namen Wolfsteiner Wald. Er ist der aktuell dritte Ortsverband der Grünen im Landkreis – neben Perlesreut und Waldkirchen. Bayernweit handelt es sich dabei laut Mitteilung um die erste Ortsverbandsgründung der Umweltpartei in diesem Jahr, da wegen der Pandemie viele Gründungen verschoben worden seien.
Die Geschichte dieser Parteigruppe begann bereits an einem Abend im September 2020, an dem der neue Vorstand im Kreisverband Freyung-Grafenau gewählt wurde. Neue Mitglieder seien in den darauffolgenden Monaten dazu gekommen, heißt es in einer Mitteilung. Nachdem eine Gründungsversammlung in Präsenz so lange nicht möglich war, haben sich die dortigen grünen Mitglieder für die Online-Variante entschieden.
Und die Mitglieder zwischen Lusen und Dreisessel seien bereits im vergangenen Jahr aktiv geworden. So beantragte der Bischofsreuter Alex Rohde den Angaben zufolge beispielsweise, dass die Leopoldsreuter Straße auf 30 km/h beschränkt werden solle. Nun haben sie einen eigenen Ortsverband Wolfsteiner Wald gegründet.
Der erst kürzlich neu gewählte Landesvorsitzende von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Thomas v. Sarnowski, ließ es sich nicht nehmen, diese weitere Ortsverbandsgründung seiner Partei zu begleiten. "Das lässt schon aufhorchen, wenn selbst am äußersten Rand Bayerns in einer deutlich konservativen Region Grüne sich aufmachen, ihre berechtigten Anliegen selbst in die Hand zu nehmen."
Nach der Begrüßung durch Andrea Parzefall, Versammlungsleiterin und Co-Vorsitzende des Kreisverbandes Freyung-Grafenau aus Schlößbach, konnte sich auch der Bezirksvorsitzende der niederbayerischen Grünen, Matthias Ernst aus Straubing, über die Online-Gründung freuen: "Neben den urbanen Räumen kommen auch in den weitläufigeren ländlichen Regionen immer mehr grüne Steine ins Rollen."
Ernst leitete die Wahl des neuen Vorstands. Die ermittelten Ergebnisse müssen noch durch eine briefliche Schlussabstimmung von den Mitgliedern bestätigt werden, dann ist die Gründung des Ortsverbands verbindlich.
Gewählt wurden als Sprecherin die Floristin Kirsten Rohde und der Berufssoldat Alexander Rohde aus Bischofsreut, Schriftführerin wurde die Dipl.-Sozialpädagogin Tanja Ehrhard-Haydn aus Philippsreut, Beisitzerin die Heilpraktikerin für Psychotherapie Nadine Denk und Beisitzer der Förster Christopher Stumvoll aus den Gemeindeteilen Mauth und Neureichenau.
Der neu gewählte Sprecher Alex Rohde stellte anhand einer Karte das dem Ortsverband zugehörige Gebiet vor und brachte erste Anliegen in die Diskussion ein. So möchten die Grünen sich für Möglichkeiten von Bürgerfragen bei Gemeinderatssitzungen einbringen sowie unter anderem die Nutzung von solarenergiebetriebenen Toilettenhäuschen in dem weit verzweigten Wandernetz entlang der Grenze und tourismusfreundlichen Klimaschutz durchdenken.
Der grüne Landtagsabgeordnete Toni Schuberl betonte die Bedeutung dieses Gebietes. Die 10000 Hektar Staatswald zwischen Lusen und Dreisessel seien durchzogen und umrahmt von alter und wertvoller Kulturlandschaft. "In Schönheit und Artenvielfalt steht dieses Gebiet auf einer Stufe mit dem Nationalpark", sagte Schuberl. Das müsse aber auch unter einem für Tourismus wirksamen Label vermarktet werden, beispielsweise als Biosphärengebiet. Es dürfe nicht sein, dass der Nationalpark von Besuchern überrannt werde, während in Haidmühle Hotels und Jugendherbergen mangels Gästen schließen müssen.
Ein zweiter Aspekt sei die Herstellung einer durchgehenden Bahnlinie von Passau nach Budweis. Hier müsse die Lücke zwischen Waldkirchen und Haidmühle geschlossen werden, forderte Schuberl. Er verwies dabei auf seinen Vorschlag, als ersten Schritt die Bahn von Nove Udoli nach Haidmühle zu verlängern. Haidmühle hätte dann einen direkten Anschluss an das weit verzweigte tschechische Bahnnetz und die Verknüpfung mit den Bussen des Landkreises Freyung-Grafenau wäre viel einfacher.
Mit der Besprechung kommender Termine wurde die Online-Veranstaltung beendet. Co-Vorsitzende Andrea Parzefall freut sich sehr über den neuen grünen "Fleck" auf der Landkreiskarte und über die Bewältigung der technischen Herausforderung: "Auch wenns aufgrund ,wackelnder‘ Internetverbindungen zu Problemen kommt – wir Grünen können online."
Quelle: Passauer Neue Presse vom 23.06.2021
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